Gedicht der Woche 50
Wo ist das Wunder von Weihnachten?
Die vorweihnachtliche Neuschneelandschaft
ist vielerorts dem nasskalten Regenteppich gewichen.
Das Warten in der Adventszeit auf’s Christkind
hat dem Stress und der Terminhetze Platz gemacht.
Statt Vorfreude mit Plätzchenbacken und Sternebasteln
herrscht Hektik, Stress und Ärger.
Schnell schnell, noch dies, noch das,
nichts vergessen, noch vor Weihnachten, noch in diesem Jahr
rechtzeitig fertig werden.
Frust und Ärger unter’m Regenschirm,
darüber Nässe, Kälte, dunkles Grau.
Und plötzlich ist Weihnachten.
Sind alle Geschenke besorgt?
Ist der Kühlschrank voll,
der Menüplan durchdacht, edel und lecker?
Sind die Weihnachtsbesuche organisiert,
alle Karten geschrieben,
damit wir’s uns endlich gemütlich machen können?
Der Weihnachts-Wahnsinn.
Und dennoch: er ist noch da, der Weihnachtszauber.
Jenseits der Geschäftigkeit,
jenseits aller Organisation.
Doch es verlangt viel um ihn zu spüren:
nämlich nichts.
Sobald Du den Blick von außen nach innen richtest
und alle Verpflichtungen vergisst,
wenn Du Deine Langsamkeit findest
und Dein Denken hinter Dein Fühlen zurück tritt:
Dann spürst Du sie, die besondere Energie der Weihnachtszeit.
Mystisch-golden erstrahlt das Kerzenlicht,
leckere Düfte rufen Momente der Geborgenheit
aus Deinen Kindertagen zurück.
Alles scheint möglich
und man möchte wieder glauben
an die Welt der Engel und Elfen, an Magie.
Zuversicht gesellt sich zu innerem Frieden
und die Welt dreht sich etwas langsamer als sonst.
Freude erfüllt die Herzen, die sich öffnen können
und die heile Welt ist in kurzen Momenten real.
Festhalten möchte man ihn, diesen Zauber,
doch leider entflieht er allzu schnell.
Immerhin: alle Jahre wieder…